Angst vor dem Unbekannten

Wir Leben in einer Zeit im Wandel. Wir sind umgeben von Unsicherheit. Von Unsicherheit im Privaten und Beruflichen, in der Gesellschaft und Welt. Die Nachrichten sind voll von Kriegen, Naturkatastrophen und drohenden oder akuten Gefahren. Viele Menschen sind verunsichert. Sie haben Angst ihren Job zu verlieren, haben Angst vor dem Unbekannten und der Veränderung. Oft ist es auch eine diffuse Angst, die gar nicht so leicht zu fassen ist.

Wir Menschen sind Gewohnheitstiere, Veränderungen verunsichern uns oft und fordern uns heraus. Manchmal überfordern sie uns auch. Und gerade wenn wir gar nicht so genau fassen können wovor wir Angst haben, dann ist die Angst besonders groß. Es ist ein wenig wie das Kind, das Angst vor dem Dunkeln hat. Es ist gar nicht immer klar, wovor es genau Angst hat, es könnten Monster oder Alpträume oder ganz andere Gefahren lauern. Aber die Angst ist da. Und sie verändert uns, verunsichert uns und ruft uns dazu auf, gegen das Fremde, das Angstauslösende und Neue vorzugehen. Wir wollen widerstehen, wir wollen die Veränderung verhindern um in unserer gewohnten, vertrauten Welt verweilen zu können. Unter der Bettdecke, dort wo wir uns sicher und geborgen fühlen.

Aber manchmal lässt uns die Welt nicht in Ruhe. Die Veränderungen und das Fremde klopfen an unsere Tür. Sie verlangen von uns, dass wir auf sie reagieren. Nun haben wir die Wahl. Wir können uns verstecken. Wir können uns weigern oder gegen das Neue kämpfen. Oder wir können versuchen zu verstehen was dieses Neue eigentlich ist. Ob es wirklich so angsteinflößend ist oder ob wir etwas tun können, um es uns vertrauter zu machen. Ob wir etwas tun können, um mit dem Fremdem, dem Neuem und der Veränderung umzugehen. Vielleicht ist es gar nicht so angsteinflößend? Vielleicht ist das Monster im Grunde doch nur der Schatten, den der Stuhl an die Wand wirft. Aber wir müssen das Licht anmachen, evtl. aufstehen, um dies zu erkennen. Bleiben wir im Bett liegen, dann wird uns unser Gehirn weiter Angst einjagen. Aus dem Schatten wird ein Monster und das Monster wird immer größer und gefährlicher.

Wenn wir uns jedoch überwinden, aufstehen, genauer hinschauen, dann werden wir sehr wahrscheinlich erkennen, dass es gar keinen Grund zur Angst gibt. Oder dass unsere Angst übertrieben groß ist. Wir sind stärker und anpassungsfähiger als wir oft denken. Wir haben schon viel Neues, viele Veränderungen erlebt und erfolgreich bewältigt. Solange wir uns von unserer Angst nicht lähmen lassen, können wir aktiv und Schritt für Schritt voran gehen. Und wer weiß, vielleicht werden wir am Ende positiv überrascht und das Neue, die Veränderung, stellt sich sogar als etwas positives dar. Sicher ist, dass wir es nie herausfinden werden, wenn wir nur im Bett liegen bleiben und uns die schlimmsten Gedanken ausmalen. Oder nur stur gegen das Fremde vorgehen, die Veränderung um jeden Preis verhindern wollen, das Unbekannte verteufeln und verjagen. Leben bedeutet Veränderung. Jeden Tag, im Kleinen und Großen. Wir müssen nur den Mut haben, aufzustehen und das Licht anzumachen. Auf unsere Ängste zugehen, uns mit ihnen und ihren Ursachen vertraut machen. Und das Neue, die Veränderung in unser Leben lassen.

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