Ich liebe Bücher, ich lese sehr gern, so gern, dass ich letztes Jahr einem online Bücherklub beigetreten bin und einen anderen selber gegründet habe. Dadurch beschäftige ich mich regelmäßig mit neuen Büchern und erhalte neue Ideen für meine Klienten und natürlich dient es auch meiner eigenen Weiterbildung (und ja, auch meinem Privatvergnügen. Ich lese nicht nur Fachbücher, versprochen – auch wenn es in meinen Instagram-Stories vielleicht manchmal so aussehen mag).
Viele meiner Klienten wollen auch zwischen den Sitzungen oder nach Ende der psychologischen Beratung selbständig aktiv werden und weiter an den Themen arbeiten. Heute möchte ich ihnen eine kleine Auswahl an Büchern vorstellen und hoffe, Sie erhalten genausoviel Inspiration, wie meine Klienten und ich sie erhalten haben.
1. Paul Watzlawick – Anleitung zum Unglücklichsein
Ein kleines aber feines Buch, das ich wirklich jedem ans Herz legen kann: Paul Watzlawick – Anleitung zum Unglücklichsein
Dieses, vor über 30 Jahren erstmals erschienene Buch ist der perfekte Gegenentwurf zur modernen Ratgeberliteratur – und heute aktueller denn je. Auf wunderbar humorvolle und leichte Art führt uns Herr Watzlawick vor Augen, dass richtiges Unglücklichsein gelernt sein will. Die Geschichte vom Hammer ist nicht ohne Grund der meistgelesene Artikel auf meinem Blog.

2. Russ Harris – Raus aus der Glücksfalle
Besonders häufig empfehle ich in letzter dieses Buch. Die Augen und Hände Übung habe ich bei eine Weiterbildung von Dr. Russ Harris gelernt und verwende sie seitdem mit vielen meiner Klienten. Einen kleinen Einblick in einige der Übungen, die in dem Buch vorgestellt werden gibt es auch hier.

3. Kristin Neff – Selbstmitgehfühl
Ein Thema, über das ich in meiner Onlinepraxis ebenfalls häufig rede ist das Selbstmitgefühl. Hierunter versteht man, dass man sich selbst auch bei Fehlern und Misserfolgen genauso gütig und verständnisvoll behandelt, wie man sich etwa einem guten Freund gegenüber verhalten würde. Das Konzept stammt aus der buddhistischen Philosophie.
Kristin Neff ist Professorin für Psychologie und Persönlichkeitsentwicklung an der Universität von Texas in Austin. Sie war die erste, die das buddhistische Konzept des Selbstmitgefühls psychologisch erforschte. In ihrem Buch Selbstmitgefühl stellt sie die Wirkung von Selbstmitgefühl vor und bietet praktische Anleitungen für die Entwicklung eines dauerhaften und unerschütterlichen Empfindens unseres menschlichen Selbstwerts.

4. Christine Brähler – Selbstmitgefühl entwickeln – Achtsam leben
Ein weitere Buchempfehlung zu diesem Thema ist von Christine Brähler, Selbstmitgefühl entwickeln – Achtsam leben, welches ich bereits in einem anderen Artikel vorgestellt habe.

5. Emily Nagoski – Komm, wie du willst: Das neue Frauen-Sex-Buch
Ein wichtiges Thema, dass in meiner psychologischen Onlinepraxis zur Sprache kommt, ist das Thema Sexualität. Nicht nur den Frauen empfehle ich das Buch von Emily Nagoski, Komm, wie du willst: Das neue Frauen-Sex-Buch.
In diesem Buch hat Emily Nagoski, Wissenschaftlerin auf dem Gebiet der weiblichen Sexualität, Beziehungen und Kommunikation und sexuelle Aufklärung, drei Prinzipien herausgearbeitet, nach denen jede Frau ihr Sexualleben so richtig in Schwung bringen kann. Eine Empfehlung für alle, die mehr über ihren weiblichen Körper wissen möchten und lernen wollen, sich in ihrem Körper wohlzufühlen.

6. Young & Klosko – Sein Leben neu erfinden – Wie Sie Lebensfallen meistern
Ein anderes Thema zu dem ich schon berichtet habe, ist das der innerlichen Muster, die uns das Leben erschweren. Hierzu empfehle ich das Buch von Young & Klosko, Sein Leben neu erfinden – Wie Sie Lebensfallen meistern. Sollten Sie sich also fragen, warum Sie immer wieder etwas tun oder auf eine bestimmte Art und Weise reagieren, sei es bei der Partnerwahl oder im Umgang mit Konflikten, dann könnte dieses Buch genau das sein, wonach Sie gesucht haben.

7. Barbara L. Fredrickson – Die Macht der guten Gefühle
Interessiert Sie das Thema der positiven Gedanken und die Macht der guten Gefühle, dann kann ich Ihnen das Buch von Barbara L. Fredrickson, Die Macht der guten Gefühle empfehlen. In diesem Buch wird ihr Fokus auf das Gute gelenkt und Sie kommen davon weg, sich auf Probleme und Negatives zu konzentrieren. Erfahren Sie wie hieraus eine Aufwärtsspirale entstehen kann und nutzen Sie dieses Wissen aktiv für sich. Das Lesen dieses Buches wird Ihre Stimmung heben – und vielleicht gelingt es Ihnen sogar Schritt für Schritt Ihre gesamte Lebenshaltung zum Positiven hin zu verändern.

8. 10 Tage im Irrenhaus – Nellie Bly
Dieses Buch spielt in New York, 1887. Es ist ein undercover Bericht der freien Journalistin, Nellie Bly. Sie berichtet aus der Frauenpsychiatrie auf Blackwell’s Island. In ihrer bahnbrechenden Reportage berichtet sie von den desaströsen Zuständen und grauen haften Misshandlungen, deren Zeugin sie dort wurde. „Zehn Tage im Irrenhaus“ ist ein Meilenstein des investigativen Journalismus und ein wichtiges Dokument der Psychiatriegeschichte. Wer sich, wie ich, sehr für das Reisen interessiert, dem kann ich auch das andere Buch von Frau Bly (hierbei handelt es sich übrigens um ein Pseudonym) sehr ans Herz legen, in dem sie in nur 72 Tagen um die Welt reist.

9. Der Mann, der seine Frau mit einem Hut verwechselte – Oliver Sacks
Ein Klassiker unter den Psychiatriebüchern. In dem 1985 erschienen Buch Der Mann, der seine Frau mit einem Hut verwechselte schreibt Oliver Sacks in 24 Fallgeschichten auf verständliche und unterhaltsame Art und Weise von Menschen mit neurologischen Erkrankungen. Das Buch zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass Oliver Sacks weniger die medizinische Seite der Erkrankungen schildert, sondern vielmehr die Erlebniswelt der Patienten anschaulich darstellt. Er führt uns hierbei vor Augen, wie stark unsere Wahrnehmung der Welt durch unser Gehirn konstruiert ist – und wie leicht diese aus den Fugen geraten kann.

10. Die Liebe und ihr Henker – I.D. Yalom
Ich liebe die Bücher von Yalom! Sie auch? Erst kürzlich haben wir in unserem Online Therapeuten Buchklub seine Memoiren gelesen, sehr spannend! In einem meiner Lieblingsbücher von ihm, „Die Liebe und ihr Henker“ widmet sich Yalom den existentiellen Ängsten seiner Patienten. In 10 sehr unterschiedlichen Fallgeschichten schildert der Autor die Anliegen seiner Patienten und die gemeinsame Arbeit. Und obwohl die Patienten zunächst sehr unterschiedlich erscheinen, so haben sie doch erstaunlich viel gemeinsam. Die Geschichten geben einen spannenden Einblick in die Arbeitsweise von Yalom, in die Leiden und Freunden seiner Patienten und natürlich der immer wieder im Zentrum stehenden Beziehung zwischen Yalom und seinen Patienten. Ein Buch für alle, die Einblicke und Arbeitsweisen des Psychoanalytiker und Vertreter der existentiellen Psychotherapie kennen lernen wollen.

Welche anderen Bücher zum Thema Psychologie und Psychiatrie kennen und lieben Sie?
Ich habe gerade wieder einige auf meinem virtuellen Nachtisch (=Ebookreader) liegen und freue mich schon darauf, diese bald mit meinen Lesern zu teilen.
Bis dahin, wünsche ich Ihnen eine schöne Lesezeit und freue mich auf weitere Empfehlungen in den Kommentaren!