Der Mann, der seine Frau

Der Mann, der seine Frau mit einem Hut verwechselte ist das bekannteste und erfolgreichste Buch des Schriftstellers und Neurologen Oliver SacksDer in London geborene Autor lebte und arbeitete ab den 60er Jahren in den USA, wo er im vergangenen Sommer im Alter von 82 Jahren verstarb.

In dem 1985 erschienen Buch Der Mann, der seine Frau mit einem Hut verwechselte schreibt Oliver Sacks in 24 Fallgeschichten auf verständliche und unterhaltsame Art und Weise von Menschen mit neurologischen Erkrankungen. Hierbei handelt es sich um psychische Erkrankungen, bei denen durch Krankheit oder Unfall Veränderungen im Gehirn aufgetreten sind, die z.B. zu Ausfällen oder einem Überschuss in der Wahrnehmung oder den Gefühlen führen können.

„Eine winzige Hirnverletzung, ein kleiner Tumult in der cerebralen Chemie – und wir geraten in eine andere Welt“

Die Geschichte, die dem Buch den Titel gegeben hat, handelt von einem erfolgreichen Sänger und Musikwissenschaftler, der an sog. visueller Agnosie leidet. Ihm fällt es zunehmend schwer seine Studenten optisch zu erkennen – erst anhand der Stimme gelingt es ihm, die Personen zu identifizieren. Auch Familienmitglieder erkennt er nicht als Ganzes, sondern anhand einzelner Details, wie einem Bart oder einem markanten Kleidungsstück. Den Titel erhielt die Geschichte, weil sich am Ende der Untersuchung bei Herrn Sacks folgendes ereignete:

er sah sich nach seinem Hut um. Er streckte die Hand aus und griff nach dem Kopf seiner Frau, den er hochzuheben und aufzusetzen versuchte. Offenbar hatte er seine Frau mit einem Hut verwechselt!

Das Buch zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass Oliver Sacks weniger die medizinische Seite der Erkrankungen schildert, sondern vielmehr die Erlebniswelt der Patienten anschaulich darstellt. Er führt uns hierbei vor Augen, wie stark unsere Wahrnehmung der Welt durch unser Gehirn konstruiert ist – und wie leicht diese aus den Fugen geraten kann.

[Sacks, Oliver (1990). Der Mann, der seine Frau mit einem Hut verwechselte. Rowohlt Verlag. 352 Seiten. ISBN:  978-3-499-18780-3]

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