loszulassenFällt es Ihnen schwer loszulassen? Fühlen Sie sich müde, erschöpft und vom Schicksal gequält? Nossrat Peseschkian führt uns mit der folgenden therapeutischen Geschichte vor Augen, dass wir mitunter zahlreiche Lasten mit uns herumtragen, die uns das Vorankommen erschweren. Lasten, die wir unnötiger Weise mit uns herumtragen und die wir nicht immer als solche erkennen. Oft fällt es uns schwer loszulassen und wir halten an Dingen fest, die uns nicht (mehr) gut tun. Und manchmal benötigen wir Unterstützung von Außen um zu erkennen, welchen Ballast wir abwerfen sollten.

 

In der persischen Mystik wird von einem Wanderer erzählt, der mühselig auf einer scheinbar endlos langen Straße entlang zog. Er war über und über mit Lasten behangen. Ächzend und stöhnend bewegte er sich Schritt für Schritt vorwärts, beklagt sein hartes Schicksal und die Müdigkeit, die ihn quälte. Auf seinem Weg begegnete ihm in der glühenden Mittagshitze ein Bauer, der ihn fragte: „Müder Wanderer, warum belastest Du Dich mit diesen Feldbrocken?“ – „Zu dumm“, antwortete der Wanderer, „aber ich hatte sie bisher noch nicht bemerkt“. Darauf warf er die Brocken weit weg und fühlte sich viel leichter. Wiederum kam ihm nach einer langen Wegstrecke ein Bauer entgegen, der sich erkundigte: „sag, müder Wanderer, warum plagst Du Dich mit einem halbfaulen Kürbis auf dem Kopf und schleppst an Ketten so schwere Eisengewichte hinter Dir her?“ Der Wanderer antwortete: „Ich bin froh, dass Du mich darauf aufmerksam machst; ich habe nicht gewusst, was ich mir damit antue“. Er schüttelte die Ketten ab und zerschmetterte den Kürbis im Straßengraben. Wieder fühlte er sich leichter. Doch je weiter er ging, um so mehr begann er, wieder zu leiden. Ein Bauer, der vom Feld kam, betrachtete den Bauer erstaunt: „Guter Mann, Du trägst Sand in Deinem Rucksack, doch was Du in weiter Ferne siehst, ist mehr Sand, als Du jemals tragen könntest. Und wie groß ist Dein Wasserschlauch – als wolltest Du die Wüste Kawir durchwandern. Dabei fließt neben Dir ein klarer Fluss, der Deinen Weg noch weit begleiten wird!“ – „dank Dir, Bauer, jetzt merke ich, was ich mit mir herumgeschleppt habe.“ Mit diesen Worten riss der Wanderer den Wasserschlauch auf, dessen brackiges Wasser auf dem Weg versickerte, und füllte mit dem Sand aus dem Rucksack ein Schlagloch. Er blickte auf sich herab, sah den schweren Mühlstein an seiner Hand und merkte plötzlich, dass der Stein es war, der ihn noch so gebückt gehen ließ. Er band ihn los und warf ihn, so weit er konnte, in den Fluss hinab. Frei von seinen Lasten wanderte er durch die Abendkühle, um eine Herberge zu suchen.

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