Wir alle wissen, dass das echte Leben meist ganz anders ist als es in Filmen dargestellt wird. Schließlich soll die Kinoleinwand uns unterhalten und von unserem normalen, täglichen Leben ablenken. 

 

Fünf Sprachen der Liebe

Foto: Mayur Gala, Unsplash

 

Dennoch sind unsere Vorstellungen von der Liebe und allem was dazu gehört, oft sehr stark geprägt von dem was wir in Film und Fernsehen sehen. Wenn es aber darum geht eine Beziehung mit einer echten Person in der realen Welt zu führen, dann können unrealistische Erwartungen schnell zu Beziehungsproblemen führen.

Es ist daher nicht verwunderlich, dass das Thema Beziehungsprobleme mit meinen Klient*innen in der Onlineberatung recht häufig auftaucht. Ein Buch, das ich denjenigen, die mit solchen Problemen zu kämpfen haben, oft empfehle, ist Die fünf Sprachen der Liebe“.

Das in den 1990er Jahren von Gary Chapman geschriebene Buch steht seit August 2009 auf der Bestsellerliste der New York Times und hat sich mehr als 13 Millionen Mal verkauft.

In dem Buch erklärt der Autor, wie Partner in einer Beziehung Liebe unterschiedlich ausdrücken und erleben können. Tatsächlich hat er fünf verschiedene Arten identifiziert, wie eine Person dies tun kann – die sogenannten fünf Sprachen der Liebe.

Einer der wichtigsten Punkte, die er anführt, ist, dass es kaum einen Unterschied macht, ob Sie Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin regelmäßig Zuneigung zeigen oder nicht, solange Sie Ihre Zuneigung nicht so ausdrücken, wie der- oder diejenige sie empfangen möchte und umgekehrt. 

Jeder Mensch liebt anders und hat andere Vorlieben, wie er oder sie Liebe empfangen möchte (seine oder ihre „Sprache der Liebe“).

Garys Buch basiert auf seiner langjährigen Erfahrung und enthält Beispiele aus seiner eigenen Beratungspraxis. 

 

 

Die fünf Sprachen der Liebe sind nach Ansicht des Autors: 

 

1. Lob und Anerkennung

Wenn dies Ihre Sprache der Liebe ist, bedeutet das, dass Sie es am liebsten mögen, wenn Ihr Partner bzw. Ihre Partnerin Ihnen verbale Komplimente macht. Die Komplimente müssen nicht einmal überschwänglich sein. Selbst das einfachste Lob kann sehr wirkungsvoll sein. 

„Das Hemd steht dir fantastisch!“

„Ich mag deinen neuen Haarschnitt!“

Auf der anderen Seite können für Menschen, die Liebe in dieser Sprache erleben, negative Kommentare oft extrem verletzend und schwer zu verzeihen sein.  

 

2. Gemeinsame Zeit

In dieser Sprache der Liebe geht es um Zweisamkeit und ungeteilte Aufmerksamkeit. Wenn Ihnen gemeinsam verbrachte Zeit am wichtigsten ist,  dann wollen Sie für Ihre/n Partner*in im Mittelpunkt stehen. Fernsehen, Handys oder andere Ablenkungen stören Ihre Zweisamkeit. Eine abgesagte Verabredung kann für Sie äußerst verletzend ist, da es Ihnen das Gefühl vermittelt, weniger wichtig zu sein als andere Dinge oder Aktivitäten.

 

3. Geschenke

Auch wenn es sich so anhören mag, ist diese Sprache der Liebe nicht unbedingt materialistisch. Es bedeutet nur, dass eine Person sinnvolle und durchdachte Geschenke zu schätzen weiß. Sie fühlen sich zum Beispiel geliebt, wenn ihr/e Partner*in nach einem langen Arbeitstag ihre Lieblingsschokolade für sie mitbringt. 

 

4. Unterstützung

Anders als bei Geschenken geht es hier um Hilfsbereitschaft und kleine Gesten. Das kann alles sein – vom Kochen des Abendessens, über den Abwasch, bis hin zu Wäsche waschen oder das Organisieren von Urlaub und wichtigen Terminen. Diese Handlungen sollten mit positiver Einstellung ausgeführt werden und das Glück Ihres Partners bzw. Ihrer Partnerin im Auge behalten.

 

5. Körperliche Berührung

Körperliche Berührung ist die Sprache der Liebe, bei der sich Menschen in einer Beziehung durch Händchenhalten, Umarmen, Küssen usw. stärker verbunden und sicherer fühlen. Menschen, die die Liebessprache der körperlichen Berührung bevorzugen, wollen Sie in ihrer Nähe spüren – nicht nur emotional, sondern auch körperlich. 

 

Das Interessante daran ist, dass jeder Mensch eine Art Mischung aus verschiedenen Sprachen der Liebe hat, aber eine Sprache ist immer die dominanteste. Wenn Sie die Liebessprache Ihres Partners bzw. Ihrer Partnerin herausfinden, bedeutet das nicht, dass Sie aufhören sollten, Ihre Liebe auf alle anderen Arten zu zeigen. Stattdessen können Sie sich sich bewusst dafür entscheiden können, Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin Ihre Liebe auf die Art und Weise zu zeigen, wie er oder sie sie am leichtesten empfindet.

In meinen Onlineberatungen erinnere ich meine Klient*innen oft an das, was dieses Buch sehr deutlich gemacht hat: Menschen neigen dazu, ihre/n Partner*in in dem Bereich am lautesten zu kritisieren, in dem sie selbst die tiefsten emotionalen Bedürfnisse haben.

Wenn Ihr/e Partner*in sich oft darüber beschwert, dass Sie nie abwaschen, den Boden wischen oder das Bett machen, dann ist es wahrscheinlich, dass seine/ihre Liebessprache „Unterstützung“ ist. Ihr/e Partner*in kann Ihre Liebe nicht spüren, da Sie nicht seine/ihre Sprache sprechen. 

Wenn Sie sich darüber beschweren, dass Ihr/e Partner*in nie da ist, ständig telefoniert oder fernsieht, dann ist Ihre Sprache wahrscheinlich „Gemeinsame Zeit“ und Ihr/e Partner*in spricht nicht Ihre Sprache, so dass Sie seine/ihre Zuneigung nicht spüren.

 

 

Woher weiß man, welche Sprache die eigene oder die Sprache des geliebten Menschen ist? 

 

In jedem Alter, egal ob Sie alleinstehend oder in einer Beziehung sind, können Sie die Tests auf The 5 Love Languages® durchführen. Wenn Sie in einer Beziehung sind, können Sie auch Ihre/n Partner*in bitten, das Quiz zu beantworten und Ihnen seine/ihre Vorlieben mitzuteilen. 

Wenn Sie Ihre eigene primäre Liebessprache und die Ihres Partners/Ihrer Partnerin kennen und anfangen Ihre Gefühle und Bedürfnisse auf entsprechende Weise auszudrücken, kann sich  für Sie beide eine ganz neue Welt eröffnen!

 

Ergibt die Idee der 5 Sprachen der Liebe für Sie Sinn? Können Sie sich vorstellen, dass dieses Konzept bei der Gestaltung Ihrer Beziehungen zu anderen Menschen hilfreich sein kann?

 

 

Die fünf Sprachen der Liebe

Foto: RODNAE Productions, Pexels

 

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