Nachdem das mit der Infografik vor Kurzem schon so erfolgreich war, habe ich gleich mal noch eine gebastelt…
Und zwar mit ein paar Fakten über psychische Störungen.
Leider gibt es immer noch viel zu viele Mythen rund um die Entstehung und Verbreitung von psychischen Störungen. Dabei sind psychische Störungen etwas extrem verbreitetes. Gerade vor ein paar Tagen habe ich von einer Langzeitstudie gelesen, die herausfand, das etwa 80 % der Befragten bereits typische Symptome von psychische Störungen wie Ängste, Depressionen und ähnlichem erlebt hatten. Auch konservativere Daten sprechen alle dafür, dass mindestens die Hälfte der Menschen im Laufe ihres Lebens an einer psychischen Störung erkranken.
Es wird wirklich höchste Zeit, dass wir offener über diese Krankheiten sprechen und das Tabu brechen. Und das nicht nur dann, wenn gerade ein Fußballspieler und eine Schauspielerin von ihrer Depression spricht (was natürlich auch lobenswert ist!), sondern auch ganz konkret in unserem persönlichen Alltag. Falls Sie also selber betroffen sind: trauen Sie sich darüber zu sprechen und holen Sie sich Hilfe! Falls Sie selber nicht betroffen sind, dann können Sie davon ausgehen, dass sich in Ihrem unmittelbaren Umfeld deutlich mehr Betroffene befinden, als Sie es vielleicht spontan vermuten würden. Also fragen Sie nach, bieten Sie Hilfe an und unterstützen Sie die Betroffenen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Leider erhalten viel zu viele Menschen mit psychischen Störungen keine oder zu wenig Hilfe. Und das oft auch noch viel zu spät. Sich behandeln lassen ist kein Eingeständnisse von Schwäche, sondern ganz im Gegenteil ein Zeichen dafür, dass Sie Ihr Leben in die Hand nehmen und sich um Ihr Wohlbefinden kümmern. Genauso, wie Sie auch zum Arzt gehen würden, wenn sich eine Wunde entzündet oder Sie sich den Fuß brechen.
Hier also meine Infografik mit ein paar Fakten über psychische Störungen
Welche andere Mythen & Fakten über psychische Störungen kennen Sie noch?
Vielleicht haben Sie davon gehört, dass Menschen mit psychischen Störung gefährlich und aggressiv sind? Auch das ist ein Mythos. Es gibt zwar durchaus psychische Störungen, zu deren Störungsbild aggressives Verhalten dazu gehört, aber die allermeisten Menschen mit psychischen Störungen sind nicht aggressiv. Zu aggressivem Verhalten kann es z.B. bei Alkohol- oder Drogenabhängigen kommen. Aber auch hier natürlich vor allem dann, wenn keine adaquäte Behandlung stattfindet. Andersrum sind z.B. depressive Menschen, denen dies in den vergangenen Jahren häufiger mal vorgeworfen wurde, typischerweise nicht aggressiv, sonder im Gegenteil, zurückgezogen und antriebsarm.