… oder die Geschichte vom durstigen Reisenden.
Jammern Sie viel? Über aktuelle Probleme oder Vergangenes? Über große Probleme oder kleine Alltäglichkeiten? Jetzt könnten Sie vielleicht einwenden, dass Sie ja guten Grund haben sich zu beschweren. Möglicherweise begegnen Ihnen gerade viele große und kleine Widrigkeiten im Leben. Und natürlich ist das Leben nicht immer nur rosig. Aber die Art und Weise, wie wir mit Problemen umgehen hat großen Einfluss auf unsere Gedanken und Gefühle. Und je mehr wir uns beschweren oder jammern, desto eher werden wir auch in negativen Gedankenkreisen verharren. Bis diese schließlich so zur Gewohnheit werden, dass es uns ergeht wie dem Reisenden in der folgenden Geschichte aus dem Buch Eine Minute Unsinn von dem indischen Jesuitenpriester Anthony de Mello.
Ein Meister lag einmal im Zugabteil eines Schlafwagens auf dem oberen Bett. Er konnte aber nicht einschlafen, weil unter ihm ein anderer Reisender die ganze Zeit stöhnte „Ach, was bin ich durstig ? ich bin so durstig… Ach, was bin ich durstig, so durstig…“
Nachdem das Stöhnen kein Ende nahm, kletterte der
Meister von seinem Bett herunter, lief bis zum Speisewagen und kaufte dort eine Flasche Wasser. Er kam zurück in das Abteil und reichte dem durstigen Mitreisenden das Wasser.
„Hier hast du etwas zu trinken.“
„Oh, wunderbar ? Gott sei Dank!“
Der Meister kletterte wieder hinauf zu seinem Bett und streckte sich zum Schlafen aus. Kaum hatte er die Augen geschlossen, hörte er es von unten stöhnen: „Ach, was war ich durstig… ich war ja so durstig…“
Vielleicht sind Sie in der Geschichte auch eher der Meister und Sie fühlen sich umgeben von Menschen, die zu viel jammern? Dann leiten Sie diese Geschichte weiter, vielleicht erkennt sich der eine oder andere Jammerer ja darin!