Krisen gehören zum Leben dazu. Lebenskrisen, oder auch kritische Lebensereignisse fordern uns heraus, sie erfordern von uns eine Anpassung und Veränderung, sie reißen uns aus unserem Alltag und zwingen uns, uns mit ihnen auseinanderzusetzen. Im Nachhinein können wir oft feststellen, dass es gerade die Krisen waren, die es uns erlaubt (oder von uns erfordert) haben zu wachsen. Sie können uns auch stärken – wenn es uns gelingt sie erfolgreich zu meistern.
In der Psychologie werden hautsächlich zwei Arten von Lebenskrisen unterschieden: Normative Lebensereignisse, also solche, die (fast) alle Menschen erleben, wie Schuleintritt, Pubertät, Wechseljahre und Tod. Diese erfordern eine Anpassung und gehören zu den wesentlichen Motoren für unsere Entwicklung. Nicht-normative Lebenskrisen sind solche, die weniger Menschen betreffen und oft eine größere Herausforderung darstellen. Sie sind meist gekennzeichnet durch ein plötzlich auftretendes, einschneidendes Ereignis, wie den Tod eines Angehörigen, eine schwere Erkrankung oder ein Unfall. Auch eine Trennung oder Scheidung kann ein solches kritisches Lebensereignis darstellen. Während wir auf normative Lebensereignisse in der Regel vorbereitet sind, tritt die zweite Gruppe von Krisen meist unvorhergesehen oder ungeplant auf. Sie stellen somit eine besonders große Herausforderung an uns und unsere Ressourcen. Und selbst wenn wir das Ereignis vorhergesehen haben, so stellt es doch meist einen tiefen Einschnitt in unser Leben dar. Einigen Menschen fällt es leichter als anderen solche Krisen zu meistern, sie besitzen von Natur aus (oder durch frühere Erfahrungen) die nötigen emotionalen und kognitiven Bewältigunsmechanismen. Vielen jedoch fehlt es an angemessenen Ressourcen und es fällt ihnen somit deutlich schwerer Lebenskrisen zu bewältigen.
Lebenskrisen erfordern von uns, dass wir uns mit ihnen (und uns selbst) beschäftigen. Dass wir emotional und kognitiv darauf reagieren und einen Weg finden mit ihnen und den Konsequenzen umzugehen. Dies ist nicht immer einfach und manchmal benötigen wir Hilfe von außen um dies zu bewerkstelligen. Sollte dies bei Ihnen der Fall sein, sollten Sie keine Scheu haben, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Denn wenn es am Ende gelingt Lebenskrisen erfolgreich zu bewältigen, dann können diese auch dazu beitragen, dass wir uns positiv und erfolgreich weiterentwickeln. Sie können uns stärken und uns auch dabei helfen, zukünftige Krisen besser und schneller zu bewältigen.