Nachdem ich nun vor Kurzem über die Schattenseiten des Lebens als Digitale Nomadin berichtet habe, wird es höchste Zeit für eine kleine Liebeserklärung an dieses Leben.

 

Warum ich mein Leben als Digitale Nomadin liebe

Ich will damit auf gar keinen Fall die negativen Aspekte klein reden, aber ich habe dieses Leben bewusst gewählt und genieße es in der Tat sehr. Aber nur weil ich mein Leben liebe, heißt das noch lange nicht, dass ich jede Minute davon toll finde. Ehrlich gesagt verstehe ich auch nicht, warum es nötig ist, so etwas zu behaupten. Leider gibt es davon viel zu viel in der merkwürdigen Welt der Digitalen Nomaden. Aber zurück zu den Gründen, warum ich diesen Lebensstil liebe…

 

Reisen wann und wohin ich will

 

Eine Freundin hat in den Osterferien eine Woche Zeit? Ein guter Grund schon ein paar Wochen früher als ursprünglich geplant nach Europa zurück zu kommen. Mein Bruder schlägt vor, dass wir uns in ein paar Wochen zu einem kleinen Filmfest in Italien treffen könnten, ja, warum eigentlich nicht? Ich bin vorher in der Schweiz und ob ich eine Woche früher oder später nach Deutschland fahre, ist auch egal. Hauptsache ich bin rechtzeitig zum Geburtstag einer Freundin dort. Die hat nämlich dieses Mal so früh angefragt, dass dies ein guter Grund war, den August in Deutschland einzuplanen. Das Wetter ist nicht so schön? Dann reise ich eben einfach weiter. Wenn es dafür mal besonders schön ist irgendwo, dann bleibe ich auch gerne länger.

Dort bleiben, wo es mir gefällt

 

Wir alle kennen dieses Gefühl, wenn wir an einen Ort reisen, sei es für ein paar Stunden oder ein paar Tage, und denken: hier könnte ich länger bleiben. Genauso geht es mir auch immer wieder. Aber nun besitze ich die Freiheit einfach zu bleiben, oder wenn ich schon anderweitig verplant bin, baldmöglichst für einen längeren Zeitraum an diese Orte zurück zu kommen.

So kam es auch, dass ich vor knapp 2 Jahren auf einer kleinen thailändischen Insel „hängen blieb“. Ich war zu dem Zeitpunkt bereits ein Dreiviertel Jahr unterwegs auf meiner Weltreise und sehnte mich nach etwas mehr Alltag und Routinen. Da kam diese Insel wie gerufen: gutes Wetter, das Meer vor der Haustür, leckeres Essen und nette Menschen. Ein perfekter Ort um meine Webseite in Ruhe zu erstellen und mein Onlinebusiness ans Laufen zu bringen.

Die vielen Vorteile der Selbständigkeit genießen

 

Ausschlafen, lange Mittagspausen, freie Tage wann und wo ich möchte. Ich genieße es, meine Arbeitswoche selber gestalten zu können. Keine endlosen und immer gleichen Besprechungen mehr, keine Pflichttermine und Konflikte mit Vorgesetzten, Kollegen oder Mitarbeitern.

Aber jeder der sich selbständig gemacht hat, weiß natürlich auch, dass die Kehrseite der Medaille unendliche Arbeitsberge sind. Ohne festen Feierabenden und mit einem Kopf voller neuer spannender Ideen, stellt das Leben hohe Anforderungen an die Selbstdisziplin und Organisationsfähigkeit.

Gerade wenn man wie ich viel unterwegs ist, lauern die Ablenkungen auch wirklich an jeder Ecke. So versuche ich zu alternieren zwischen Tagen, an denen ich viel arbeite und solchen, an denen ich mir mehr Zeit für Sightseeing, Freunde oder Kultur gönne. Aber natürlich wäre es mir auch nicht möglich so viel zu reisen, wenn meine Psychologische Onlineberatung nicht schon so etabliert wäre oder ich wirklich Vollzeit Arbeiten würde.

Mehr Zeit mit Familie und Freunden verbringen

 

Immer wieder werde ich gefragt, ob ich meine Freunde und Familie denn nicht vermissen würde…

Hierauf gibt es zwei Antworten. Ja, manchmal vermisse ich es, mich spontan abends mit Freunden zu treffen. Auch die Tatsache, dass ich nicht mehr so einfach zu jedem Geburtstag persönlich vorbei kommen kann oder auch nicht immer da bin, wenn jemand gerade etwas persönlichen Zuspruch und Unterstützung braucht, ist schade. Auch wenn es dank Skype und WhatsApp heute einfacher denn je ist, mit Freunden und Verwandten in Kontakt zu bleiben, so ist es am Ende eben doch etwas anderes, wenn man zusammen Essen geht oder ins Kino oder einfach nur gemütlich bei einem Glas Wein zusammen auf dem Balkon sitzt.

Genauso wahr ist aber auch, dass ich seitdem ich als Digitale Nomadin unterwegs bin, mehr Zeit mit meiner Familie verbracht habe als je zuvor. Ich habe das große Glück eine sehr reisefreudige Familie zu haben und auch einige Freunde haben mich schon am anderen Ende der Welt besucht. So haben wir nicht nur einen Abend oder ein Wochenende zusammen verbracht, sondern gleich mehrere Wochen am Stück. Eine spannende Gelegenheit sich noch viel besser (und anders) kennen zu lernen. Von einigen Freunden erhalte ich inzwischen sogar schon Vorschläge, wohin ich als nächstes reisen sollte, denn dann könnte man sich doch einfach dort für ein paar Wochen treffen, wo sie eh schon lange mal Urlaub machen wollten.

Schließlich ist es so, dass ich nicht nur in den typischen Lieblingsorten von Digitalen Nomaden unterwegs bin, sondern auch einen Teil des Jahres in Europa verbringe und hier umherreise. So habe ich die Möglichkeit Freunde und Verwandte zu besuchen und kann oft länger bleiben, als es bei einem klassischen Urlaub möglich wäre. Es stört dann auch nicht, wenn ich gerade vorbei komme, wenn derjenige selber keinen Urlaub hat, denn so können wir alle tagsüber arbeiten und die Abende oder Wochenende zusammen genießen.

Anderen Helfen

 

All das sind Gründe dafür, dass ich dieses Leben als Digitale Nomadin liebe. Vor allem liebe ich aber, dass ich nicht nur Reisen und die Welt erkunden, sondern gleichzeitig auch Arbeiten kann. In dem Beruf, den ich erlernt habe und der mir viel Freude bereitet. Dass ich durch das Eröffnen meiner Praxis online statt offline sogar noch mehr Menschen erreichen kann, und insbesondere diejenigen, die sonst keinen Zugang zu einem Psychologen hätte, das ist ein besonders schöner Nebeneffekt.

 

 

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